Fußball als Bindeglied zwischen den Kulturen

Maryna Sosnovska, 17.12.2015

SV Lobeda 77 e.V. ist der Größte Sportverein im bevölkerungsreichsten Stadtteil Jenas. Dabei wird Kindern ab dem bereits 4. Lebensjahr in der sogenannten „Krabbelgruppe“ der Fußball vermittelt. In diesem Bereich eher noch spielerischer, als in den höheren Altersklassen. Jedoch mit nicht minder großer Hingabe.

Und die Mitglieder dieses Vereins sind so vielschichtig, wie der Stadtteil selbst. Nicht erst seit der Ankunft hunderter Flüchtlinge in Jena bietet der SVL daher sein Freizeitangebot allen Interessierten an, gleich welche soziale oder kulturelle Herkunft der Einzelne hat. Denn nur eines ist wichtig: Die gemeinsame Leidenschaft für die wohl schönste Nebensache der Welt.

Um eine optimale Integration der Spieler in ein Team zu ermöglichen, bietet Lobeda 77 allen Aktiven die Möglichkeit sich auch bei Veranstaltungen außerhalb der Trainingszeiten besser kennenzulernen. So stehen regelmäßige Trainingscamps, Wochenendausflüge, Feiern oder gar Besuche von Bundesligaspielen auf dem Programm. Die dabei erlernten Sozialkompetenzen werden dadurch nicht nur gestärkt, sondern auch nach Abpfiff bewusst oder unbewusst in das persönliche Umfeld getragen.

Bei dieser Arbeit ist der SVL, - wie jeder andere ehrenamtlich arbeitende Verein auch -, auf die Unterstützung der lokalen Wirtschaft angewiesen. So freut es den Verein, dass man doch einige Firmen für die Umsetzung dieses Konzepts begeistern konnte.

Auch die in Jena ansässige Rautal-Unternehmensgruppe engagiert sich schon seit einigen Jahren für den 77- Nachwuchs. So dürfen die E-Junioren in der Kreisoberliga in brandneuen Trikots auflaufen. Die Unterstützung geht aber auch über den Ligabetrieb hinaus und ist somit wichtig für die Integrationsarbeit des Vereins in Lobeda.

Denn Rautal ist außerdem Pate des Kindergartenturniers. Hierfür lädt der SVL einmal im Jahr örtliche KITAs ein, um im entspannten sportlichen Wettstreit anzutreten. Die Kinder sollen dabei langsam für den Mannschaftssport begeistert werden. Dabei lernen nicht nur sie, sondern auch die mitfiebernden Eltern die unterschiedlichen Nationalitäten einfacher und besser kennen.

Denn die Freude über ein geschossenes Tor ist nun mal frei von Vorurteilen gegenüber Hautfarbe oder Glaube.