Freizeitmannschaft Ü30 : Spielbericht

Ü 30 eiskalt vorm gegnerischen Tor

Am Freitag reiste die Ü 30 ins schöne Schortental. Man verzichtete im Vorfeld auf eine verfrühte Anreise und den Aufenthalt in einem Tageshotel. Stattdessen sollten alle Spieler am Spieltag noch ihrer Arbeit nachgehen und trotzdem pünktlich um 18.00 Uhr zur Taktikbesprechung in der geräumigen Kabine sitzen. Einige Spieler hatten zwar Probleme, ihre Mitfahrgelegenheit am vorher vereinbarten Treffpunkt zu finden, schafften es aber dennoch rechtzeitig 18.00 Uhr in Eisenberg zu sein. Coach Schönecker zeigte sich wieder bestens vorbereitet und schwor jeden einzelnen Spieler auf die Schwere der Auswärtsaufgabe ein. Die Mannschaft spürte förmlich, heute geht was!

Auf dem langen Weg von der Kabine aus zum Stadion traf man das ein oder andere bekannte Gesicht aus früheren Tagen. Man philosophierte darüber, dass man ja eigentlich auch noch aktiv spielen könnte, es von der Fitness und fußballerischen Leistung allemal reichen würde. Jedoch gelang man schnell wieder zu der Überzeugung, dass einmal die Woche Fußball auch vollkommen ausreicht, Training eh überbewertet sei und die Anstoßzeit der Alten Herren am Freitagabend um 18:30 Uhr eigentlich optimal ist.

Kaum auf dem Kunstrasenplatz angekommen, pfiff der noch junge Schiedsrichter auch schon zaghaft in seine Pfeife. Er musste erst noch lernen, dass man im Alter schwerer hört, aber es war auch sein erstes Spiel. Gelegenheit gleich noch mal in seine Pfeife zu hauchen, gab ihm Blume, der bereits nach wenigen Sekunden den Ball zum 1:0 in die Maschen versenkte (Wer ist eigentlich dieser Kramaric?). In bester Mittelstürmermanier tauchte unser Rechtsverteidiger völlig frei am 16er auf, wo Stevo ihn mustergültig bediente. Der Rest war nur noch Formsache. Allen Flicks und Nagelsmännern hätte die offensive Interpretation der Rechtsverteidigerposition gefallen. Alle Magaths und Schöneckers sehen diese moderne Spielweise eher als kritisch an. Sei es drum, – wir führten 0:1. Der Gegner aus Eisenberg zeigte sich in den ersten Minuten nicht ganz auf Augenhöhe. Wahrscheinlich waren sie schon in den Vorbereitungen auf den Winterschlaf, da klingelte es erneut im Kasten der Eisenberger. Unser sehr agiler und umtriebiger Mittelfeldmotor René steckte wunderbar auf Basti durch, der bereits nach 8 Minuten das 0:2 erzielte. Nun wachten auch die Eisenberg auf und es entwickelte sich ein schnelles und munteres Spiel auf beiden Seiten. Der Druck und die Offensivaktionen der Gastgeber nahmen stetig zu und auch sie zeigten, dass sie in der Lage sind, zwei schnelle Tore zu erzielen. Unser Krieger auf der 6er Position Ronny, wollte jedoch unbedingt mit einer Führung in die Halbzeit gehen. Nach einer tollen Kombination über die linke Seite flankte Samba das runde Leder gen Elfmeterpunkte. Dort rauschte Ronny an und drückte den Ball, wie es sonst nur Thomas Müller kann, am Torhüter vorbei in die Maschen. Dann war Halbzeit.

Coach Schönecker tüftelte schon an der Taktik für den 2. Durchgang. Als erfahrener Trainer erkannte er, dass die Eisenberger mit zunehmender Spieldauer immer stärker und feldüberlegener werden sollten und gab seiner Mannschaft unmissverständlich zu verstehen, den Bus vor dem 16 er zu parken, um dann immer wieder vereinzelte Nadelstiche zu setzen. Alte Schule eben - also gesagt, getan! Die Türen unseres Busses öffneten sich nur selten, sodass die Gastgeber der Verzweiflung nahestanden und ein wütender Angriff nach dem anderen auf unser Gehäuse zurollte.

Coach Schönecker schickte unsere letzte Patrone N. Berkemeyer ins Rennen. Nach dem Juniorentraining ließ dieser sofort alles stehen und liegen, setzte sich ins Auto und war in Nullkommanichts in Eisenberg, um unsere Mannschaft mit fachkundiger Expertise zunächst von außen und dann auch noch aktiv auf dem Feld zu unterstützen. Mit gezielten Laufwegen setzte er den Gegner immer wieder unter Druck, riss Lücken, wo keine waren und sorgte so für die wenige Entlastung. Den Eisenbergern gelang dennoch durch ihren unermüdlichen Antreiber R. Prüfer der verdiente Ausgleich. Kurz vor Schluss sollte die vorgegebene Taktik jedoch vollends aufgehen. Einer unserer weniger Nadelstiche in Halbzeit 2 führte zum Erfolg. Unser kreatives Auge Basti schickte per wunderbaren Steilpass Kon, der wuchtig den Ball im langen Eck unterbrachte. Nach gefühlt ewig andauernder Nachspielzeit ertönte endlich unüberhörbar der Schlusspfiff, – auch der junge Schiri hatte an diesem Abend dazugelernt. Bildungsauftrag erfüllt!

Freudige Nachricht auch nach dem Spiel. Trainerfuchs Schönecker bleibt der Ü 30 treu und erteilte dem DFB eine deutliche Absage. Er stehe als Nationaltrainer nicht zur Verfügung! Schade für Deutschland – gut für die Ü30!